Wissensmanagement: Grundbegriffe und Definition


Im Folgenden nun zunächst in aller Kürze die Definition der wesentlichen Begriffe auf denen dieses Kapitel aufbaut. Um Wissensmanagement zu verstehen und nachzuvollziehen ist es unumgänglich sich zunächst mit dem Begriff „Wissen“ auseinanderzusetzen.

Diese Auseinandersetzung könnte prinzipiell auf philsophischer, psychologischer, betriebswirtschaftlicher oder kognitver Ebene erfolgen, angesichts der Zielsetzung dieser Arbeit erscheint eine mehr technikorientierte Begriffsabgrenzung wie in der obigen Abbildung am geeignetsten. Sie unterscheidet zwischen Zeichen, Daten, Information und Wissen. Zeichen werden als „das kleinste bei einer Programmausführung zugreifbare Datenelement“ gesehen, diese Zeichen können beliebig aus einem Zeichenvorrat herausgegriffen werden, sind alleinstehend und daher zunächst zusammenhangslos . Zeichen können zu Daten werden, wenn ihnen eine Syntax zugeordnet wird.
Daten bestehen aus Zeichen oder einer in einem sinnvollen Zusammenhang stehende Zeichenfolge, die aber zusätlich noch einen Verwendungshinweis hat. Wird diesen Daten nun ein Kontext(Problembezug) zugeordnet und werden sie zur Verfolgung eines Zieles verwendet, so entstehen aus diesen Daten Informationen. Informationen sind demnach Zeichenketten mit Bedeutung und Inhalt. Wissen kann als „… Vernetzung von Informationen, so dass ein bestimmter Zweck unter spezfischen Kontextbedingungen effizient erfolgt“ defniert werden. Albrecht arbeitet die Abgrenzung von Information und Wissen flgendermaßen heraus: Information beschreibe objektive Inhalte, wie Tatsachen, Abläufe oder Ereignisse mittels „verabredeter und bekannter Zeichen oder Zeichenfolgen: Information ist ene aus Syntax und Semantik zusammengefügte, sachliche Mitteilung“ . Erst nachdem eine Information vom Empfänger ausgewertet wurde erlangt sie für ihn einen bestimmten Wert, zu dieser Auswertung braucht der Empfänger Wissen. Wissen is damit Information übergeordnet und somit komplexer und wertvoller. Eine Information ist eindimensional und horizontal, Wissen dagegen mehrdimensional, strukturiert, und hierarchisch strukturiert. Die Begriffe Wissen und Information sind also keinesfalls identisch, stehen aber in engem Verhältnis zueinander. Eine Information kann, beim Empfänger angekommen, zu Wissen werden. Von der perspektive einer sendenden Person kann Information aus sprachlich artikulierbarem Wissen abgeleitet und über Sprache mitgeteilt werden.

In der Literatur trifft man auf vielfältige Definitionen und Beschreibungen von Wissen, die meist irgendetwas mit „Information“, „Fähigkeiten“ und „Kenntnissen“ zu tun haben. Eine andere Definition ist beispielsweise „Wissen bezeichnet das Netz aus Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die jemand zum Lösen einer Aufgabe einsetzt.“
Schwotzer formuliert dazu in seiner Dissertation folgende, orginelle Definition von Wissen: „(Wissen) ist etwas, das einen Menschen zu einer qualifizierten Handlung befähigt.“

Wissen hat nicht primär einen absoluten, statischen und formal logischen Charakter, sondern ist als dynamischer, stark subjektiver Prozess zu verstehen, der durch eine implizite und eine explizite Komponente gekennzeichnet ist.

Man unterscheidet allgemein weiter zwischen individuellem und kollektivem Wissen. Individuelles Wissen bezieht sich auf Einzelpersonen, beispielsweise kann ein bestimmtes Projekt nur von einem Organisationsmitglied beabeitet werden weil dieses die für die Administration eines bestimmten Systems notwendigen Informationen und Erfahrungen hat. Kollektives Wissen dagegen wird von mehrerern Menschen geteilt, wie etwa im Falle ungeschriebener Verhaltensregeln oder grundlegendstem Wissen über Arbeitsweisen und Prozesse innerhalb einer Organisation. Oft ist es sinnvoll, individuelles Wissen in kollektives Wissen zu verwandeln damit dieses gemeinschaftlich genutzt und weiterentwickelt werden kann.

Da es in diesen Bereich oft zu Misverständnissen kommt und beide Begriffe im betrieblichen Alltag häufig synonym verwendet werden erfolgt an dieser Stelle die Abgrenzung zwischen Informationsmanagement und Wissensmanagement.

Gerade technologisch orientiertes Wissensmanagement kann leicht mit Informationsmanagement verwechselt werden. Wissensmanagement geht über das Verständnis von Informationsmanagement hinaus. Wissen ist im Gegensatz zu Informationen ein komplexes Gefüge, das subjektive Erfahrungen, Zusammenhänge und unausgesprochene Wertevorstellungen von Individuen kombiniert, und daher oftmals nur schwer explizit formuliert werden kann.

Eine Antwort zu Wissensmanagement: Grundbegriffe und Definition

  1. Bachelor schreibt:

    Schöne Zusammenfassung der Grundbegriffe von WIssensmanagement und deren Beschreibung, Erklärung, und Definition

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